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Schauspieler Hans Peter Hallwachs gestorben

Hans Peter Hallwachs ist tot. Der Schauspieler starb im Alter von 84 Jahren. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Robert Schlesinger/dpa-Zentralbild/dpa)
Hans Peter Hallwachs zählte zu den häufigsten Gästen in deutschen Fernsehkrimis. Seine Stimme wird Hörspielfans noch lange begleiten.

Der Schauspieler und Hörspielsprecher Hans Peter Hallwachs ist tot. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Familienkreis. Hallwachs zählte zu den meistbeschäftigten Charakterdarstellern im deutschen Fernsehen, war jedoch fast immer in Nebenrollen zu sehen. So spielte er allein in 16 «Tatort»-Krimis der ARD mit, unter anderem in der allerersten Folge «Taxi nach Leipzig» aus dem Jahr 1970. Damals spielte er den Volkspolizei-Oberleutnant Peter Klaus.

In der ZDF-Serie «Der Alte» hatte Hallwachs 13 Auftritte, acht Gastspiele waren es bei dem Konkurrenz-Krimi «Derrick». Schließlich war er der ideale Verdächtige: undurchsichtig und zugleich stilvoll. Ein 1,82 Meter großer Mann, der mit seiner schmalen Figur und seinem hageren Gesicht riesig wirken konnte. Immer perfekt besetzt, sei es als Reeder wie in dem Bremer «Tatort»-Krimi «Schiffe versenken» (2009) oder als Butler in der Simmel-Verfilmung «Der Stoff aus dem die Träume sind» (1972).

Hallwachs bewegte sich sicher in allen Genres: In Dieter Hallervordens Slapstick-Kinofilm «Didi auf vollen Touren» aus dem Jahr 1986 gehörte er zu einer skrupellosen Verschwörung um Giftfässer.

Karriere-Beginn in den 60er Jahren

Das Branchenportal imdb.com listet über 200 Rollen für Hallwachs auf – verteilt auf eine Vielzahl von Serien und Fernsehspielen. Seine Karriere begann in den 1960ern. In der Erich-Kästner-Verfilmung «Fabian» (1980) spielte der Berliner die Titelrolle. Fernsehzuschauer kennen sein Gesicht unter anderem auch aus der ARD-Serie «Mord mit Aussicht», wo er den Vater von Sophie Haas (Caroline Peters) spielte. Auch bei «Der große Bellheim» (1993) wirkte er mit. Noch im Jahr 2020 war er in einem neuen Fall der ZDF-Serie «Letzte Spur Berlin» zu sehen.

Die raue, gereifte Stimme von Hallwachs hat unter Hörspielfans seit vielen Jahren Kultstatus. Unter anderem ist er in vielen Raymond-Chandler-Vertonungen der 1980er Jahre zu hören. Auch seine Hauptrolle in Edward Boyds tragischem Thriller «Fünf Finger machen eine Hand» aus dem Jahr 1969 gilt als ein Klassiker des westdeutschen Kriminalhörspiels. In einer Fassung von Stanislaw Lems «Solaris» (2006) sprach er Sartorius. In einer Hörspiel-Adaption von «Der Herr der Ringe» (1991) Aragorn. Auch eine Reihe von Hörbüchern las er ein.

Wie am Freitag bekannt wurde, starb Hallwachs bereits am 16. Dezember in seiner Heimatstadt Berlin, er wurde 84 Jahre alt. «Er war außergewöhnlich, humorvoll, liebevoll, kompromisslos, gerade, begeisterungsfähig und geliebt», heißt es in einem Nachruf seiner Familie. «Er lebt weiter in unseren Herzen und in seinen Rollen, in Filmen, Serien und Hörbüchern. Für uns spielte er immer Hauptrollen, ein langes erfülltes Leben lang.»

Von Christof Bock, dpa