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Mark Keller über schwierige Zeiten und den «Bergdoktor»

Mark Keller, Schauspieler und Sänger, singt bei der ZDF-Spendengala «Die schönsten Weihnachtshits» live. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Frederic Kern/Geisler-Fotopress/dpa)
«Martin, mein einziger Freund» - mit diesem Satz wendet sich der TV-Arzt Dr. Kahnweiler regelmäßig hilfesuchend an den «Bergdoktor». Und der weiß immer Rat. Nun beginnt die 16. Staffel der ZDF-Erfolgsserie.

Im ZDF-Dauerbrenner «Der Bergdoktor» spielt Mark Keller den Arzt Dr. Alexander Kahnweiler und kann dabei sein komödiantisches Talent ausleben. Sein Herz schlägt aber mindestens genauso stark für die Musik wie für die Schauspielerei. Bald erscheint sein neues Album, in das er viel Zeit und Liebe gesteckt hat, wie er der Deutschen Presse-Agentur im Interview erzählte.

Frage: Man kennt Sie als Schauspieler, zuletzt vor allem aus «Der Bergdoktor». Aber Sie sind auch Musiker. Wie steht es um dieses Karrierestandbein?

Antwort: Jetzt gerade sehr gut! Am 24. Februar erscheint mein Album. Daran habe ich in den letzten Jahren lange und intensiv gearbeitet. Bei Streaming-Diensten kann man schon mal reinhorchen. Es ist eine richtig große Produktion, mit Symphonieorchester. Ich denke, die Zeit ist jetzt reif dafür, deshalb liegt mein Fokus gerade auf der Musik.

Frage: So war das auch schon in den frühen 1990er Jahren.

Antwort: Ja, damals war es in der Branche einfacher, da haben die Leute noch Platten verkauft, daran haben die Komponisten, Studiobesitzer und Arrangeure alle verdient. Heute wird nur noch heruntergeladen. Für viele Millionen Klicks bei einem Weltstar gibt es vielleicht 20.000 Dollar. Und die teilt der dann durch drei Leute, die komponiert, geschrieben und getextet haben.

Frage: Was macht Ihre Krankenhaus-Karriere – also beim «Bergdoktor»?

Antwort: Die läuft wunderbar. Am 29. Dezember starten wir mit der 16. Staffel. Es war ein schönes Drehjahr und jetzt hoffen wir, dass die Staffel gut angenommen wird. Hans Sigl wird als «Bergdoktor» wieder alle Register ziehen.

Frage: Und Dr. Kahnweiler – bringt er es noch zum Chefarzt?

Antwort: Das ist die große Frage. Aber klar ist: Er hält durch und das wieder mit sehr viel Humor.

Frage: Trotz medizinischer Härtefälle steht die «Bergdoktor»-Serie für eine heile Welt. Ist das die Erfolgsformel: Auszeit vom Krisen-Alltag?

Antwort: Genau. Die Zuschauer sollen sich auf die schönen und einfachen Dinge besinnen können. Das ist zurzeit besonders notwendig, die Welt ist ja verrückt genug. Meine Musik ist übrigens auch so angelegt, deshalb glaube ich, dass sie funktionieren wird.

Frage: Sie spielen den Dr. Kahnweiler seit 2008. Wie sehr sind Sie nach so vielen Jahren eins geworden mit der Rolle?

Antwort: Ich habe die Rolle mitentwickeln dürfen. Da steckt schon sehr viel von mir drin, gerade das Komödiantische, die Mimik und die Stimme. Deswegen liebe ich die Rolle und bin dankbar, dass ich sie spielen kann. Und es ist eine Freude, dort am Drehort zu sein.

Frage: Das Team wirkt sehr familiär und sehr freundschaftlich.

Antwort: Ja, Hans Sigl hält seit 16 Jahren das gesamte Team zusammen mit seiner Stimmung, mit seiner guten Laune und mit seiner Energie. Die Serie steht und fällt natürlich mit ihm. Er ist der Fels in der Brandung und wir anderen Darsteller unterstützen ihn so gut es geht.

Frage: Seit 16 Jahren tragen Sie als Schauspieler diesen weißen Arzt-Kittel. Werden Sie im privaten Umfeld auch mal um Rat gefragt?

Antwort: Das kommt vor, aber auf ironische Weise. Da werde ich gefragt: «Was würdest Du da als Arzt sagen?» Bei mir ist das natürlich alles Quatsch und ich sage dann: «Geht lieber zum richtigen Arzt. Ich habe keinen Dr. Gruber dabei, der mir hilft.»

Zur Person: Mark Keller wuchs am Bodensee auf, wo er auch heute noch lebt. Erstmals für Aufmerksamkeit im TV sorgte er mit einer Imitation von Dean Martin in der «Rudi Carrell Show» 1989 in der ARD. Später spielte er in den Serien «Sterne des Südens», «Alarm für Cobra 11» und seit 2008 in «Der Bergdoktor». Keller macht Musik und singt, in den sozialen Netzwerken auch gemeinsam mit seinen beiden Söhnen.

Von Gunther Matejka, dpa