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Böhmermann verteidigt CDU-Nazi-Post

Jan Böhmermannim Interview mit der dpa in seinem Büro in den Räumen von Studio Ehrenfeld in Köln. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)
Jan Böhmermann polarisiert. Jetzt hat er hat seinen umstrittenen Post über CDU-Chef Friedrich Merz gegen Kritik verteidigt.

Der Satiriker Jan Böhmermann hat seinen umstrittenen Post über CDU-Chef Friedrich Merz gegen Kritik verteidigt.

«Wenn der Vorsitzende der größten deutschen Volkspartei seine Partei rhetorisch in die Nähe von Nazis rückt, indem er sagt: „Wir sind die Alternative für Deutschland mit Substanz“, dann ist es allein witzmechanisch schon keine große intellektuelle Verrenkung, das mal knackig in verständliche Sprache zu übersetzen», sagte der 42-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Böhmermann hatte im Juli auf Aussagen von Merz zum Umgang mit der AfD auf kommunaler Ebene im ZDF-Sommerinterview reagiert, die vielfach als Aufweichung der klaren CDU-Abgrenzung zur AfD interpretiert worden waren. «Keine Sorge, die Nazis mit Substanz wollen nach aktuellem Stand voraussichtlich nur auf kommunaler Ebene mit Nazis zusammenarbeiten», schrieb Böhmermann auf X (früher Twitter). Merz hatte zuvor bei einer Klausur der CSU-Landesgruppe die Union als «Alternative für Deutschland mit Substanz» bezeichnet. Böhmermanns Post hatte viel Kritik ausgelöst, auch das ZDF, das seine Satiresendung ausstrahlt, hatte sich distanziert.

Böhmermanns X-Post zu CDU

Böhmermann sagte der dpa: «Im Nachhinein haben sich einige Leute aus der CDU bei mir bedankt, dass die öffentliche Aufmerksamkeit nach meinem Tweet nicht mehr bei den brandgefährlichen rhetorischen Experimenten von Herrn Merz lag, sondern sich alle über den fiesen Witz des gemeinen Clowns hermachen konnten.»

Auf die Frage, ob bei vielen Menschen nicht der Witz, sondern der Eindruck ankommen dürfte, dass man CDU und AfD gleichsetzen könnte, antwortete der Satiriker: «Ich sag mal selbstkritisch: Vielleicht muss ich ein bisschen mehr erklären. Einerseits. Andererseits, ist es wirklich mein Job, mich zu erklären?»